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Dies ist eine kurze Anleitung, die die grundlegenden Funktionen von MyDefrag Script Creator (MDSC) erklärt. Eine ausführliche Version befindet sich in Arbeit.


Um ein Skript mit MDSC zu erstellen, sind drei grundlegende Schritte nötig:

  1. Auswählen der zu verarbeitenden Volumes
  2. Aufteilen der Dateien auf dem Volume in Datei-Gruppen
  3. Festlegen der Aktionen, die für jede Datei-Gruppe ausgeführt werden soll

Der erste Punkt ist selbsterklärend, hier gibt es kaum Spezialfälle. Die Datei-Gruppen-Verwaltung wird im Folgenden etwas genauer erläutert.

Datei-Gruppen

Mit Hilfe von Datei-Gruppen können Dateien auf einem Volume gruppiert und anschließend in entsprechende Zonen auf diesem platziert werden. Beispielsweise können so alle Dateien eines Programms auf einer Stelle des Laufwerks platziert (und ggf. sortiert) werden um dessen Ladezeit zu verkürzen.

Datei-Gruppen erstellen

Datei-Gruppen werden unter "Volumes & Aktionen" -> "Datei-Gruppen" erstellt. Eine gängige Art, Dateien zu einer Gruppe zusammen zu fassen, ist durch ihren Dateiendung (z.B. ".mp3") oder einfach alle Dateien in einem Ordner (z.B. "Musik").

Einfache Ansicht

In der einfachen Ansicht befindet sich am rechten Rand eine Symbolleiste mit zwei Spalten. Dateien, die mit den Symbolen in der linken Spalte (mit dem "+"-Symbol) ausgewählt werden, werden zu der Gruppe hinzugefügt. Umgekehrt werden diejenigen Dateien, die mit einem Symbol aus der rechten Spalte (mit dem "-"-Symbol) ausgewählt werden, von der Gruppe ausgeschlossen.

Die Reihenfolge, in der die Dateien ein- bzw. ausgeschlossen werden, spielt keine Rolle: Das Ausschlusssymbol ist hier das dominantere. D.h. Wenn der Ordner "Musik" eingeschlossen, aber alle Dateien mit der Endung ".mp3" ausgeschlossen werden, werden nur Dateien in der Gruppe aufgenommen, die sich im Ordner "Musik" befinden aber nicht mit ".mp3" enden.

Erweiterte und freie Ansicht

Im Gegensatz zur einfachen Ansicht, spielt hier die Reihenfolge der Einträge eine entscheidende Rolle: Die Liste wird immer strikt von oben nach unten abgearbeitet.

Ab dem zweiten Eintrag in der Liste wird ein Verbinder sichtbar, der entscheidet, wie das in dieser Zeile benutzte Auswahlkriterium mit den oberen Einträgen in Verbindung steht. "Hinzufügen" bedeutet, dass die Dateien, die durch das Auswahlkriterium ausgewählt werden, zur Gruppe hinzugefügt werden. "Filtern" dagegen bedeutet, dass nur diejenigen Dateien in die Gruppe aufgenommen werden, die sowohl die Kriterien in den vorigen Zeilen, als auch das Kriterium in der aktuellen Zeile erfüllen.

Wird beispielsweise als erster Eintrag der Ordner "Musik" ausgewählt und als zweiter Eintrag alle Dateien mit der Endung ".mp3" und dieser mit "Filtern" verbunden, werden nur diejenigen Dateien in die Gruppe aufgenommen, die sich sowohl im Ordner "Musik" befinden, als auch die Endung ".mp3" tragen.
Würde nun noch ein dritter Eintrag erstellt, welcher Dateien mit der Endung ".wav" auswählt und mit dem Verbinder "Hinzufügen" verbunden wird, würden zusätzlich zu dem mp3-Dateien im Ordner Musik auch alle wav-Dateien auf dem gesamten Volume selektiert. ändert man etwa diesen Verbinder auf "Filtern", werden keine Dateien mehr in der Gruppe aufgenommen, da es keine Datei gibt, die sowohl die Endung ".mp3" als auch ".wav" hat.

Datei-Gruppen-Priorität

Erstellt man mehrere Datei-Gruppen, ist es fast unmöglich zu verhindern, dass sich einige Gruppen überschneiden, also dass sich die Datei X sowohl in Gruppe A also auch in Gruppe B befinden kann.
Um zu entscheiden, in welcher Zone diese Datei schlussendlich landet, hat jede Gruppe eine unterschiedliche Priorität. Hier gilt: Je höher die Priorität einer Datei-Gruppe, desto mehr Dateien landen in der entsprechenden Zone.

Befindet sich z.B. die Datei X in Gruppe A und Gruppe B, landet die Datei in Zone A, wenn Gruppe A eine höhere Priorität hat als Gruppe B. Die Priorität einer Gruppe ist dabei unabhängig von der Platzierung auf dem Laufwerk. Auf diese Weise können z.B. große, kaum benutzte Dateien (die sog. "Platzfresser") von anderen Gruppen ausgeschlossen werden, indem diese eine höhere Priorität bekommen, aber erst nach allen anderen Dateien auf dem Laufwerk platziert werden.

Lokale und globale Datei-Gruppen

Lokale Datei-Gruppen gelten nur für das Skript, in dem sie definiert sind, während globale Datei-Gruppen in mehreren Skripten eingesetzt werden können.

So kann die Gruppe "Meine Dateien" einmal definiert und verschiedenen Skripten eingesetzt werden, um immer die selben Dateien in einer Zone zu platzieren. Aber auch hier bestimmt die Priorität der Gruppe im einzelnen Skript, wie viele Dateien schlussendlich in der entsprechenden Zone landen.

Wird eine globale Datei-Gruppe in einem Skript gespeichert, wird diese komplett in dieses hineinkopiert. Wird das Skript wieder geöffnet und die globale Gruppe existiert nicht mehr, kann diese wieder als globale Gruppe importiert oder zu lokal geändert werden.
ändert sich eine globale Datei-Gruppe, wird beim Laden eines Skriptes nachgefragt, ob die darin gespeicherte globale Gruppe z.B. aktualisiert werden soll.

Jede Datei-Gruppe hat ihre eigene MyDefrag-Version. Wird eine globale Datei-Gruppe in ein Skript eingefügt, wird diese automatisch auf die Version des Skriptes konvertiert. Diese Konvertierung gilt aber nicht als Änderung, d.h. die originale und konvertierte Datei-Gruppe werden als identisch betrachtet.


Wurden alle Datei-Gruppen erstellt und die Prioritäten zugewiesen, können dies nun im Reiter "Zonen" auf dem Volume platziert werden.

Zonen

Im Reiter "Zonen" werden die Datei-Gruppen in sog. "Zonen" umgewandelt, d.h. Sie bekommen einen festen Platz auf dem Volume. Dieser ist abhängig von den gewählten Aktionen und den vorangehenden Zonen.

Platzierung

Standardmäßig werden die Zonen in der Liste von oben nach unten gelesen, d.h. Die erste Zone befindet sich am Anfang der Liste, die letzte am Ende. Diese Liste kann auch der MyDefrag Diskmap angepasst werden, indem die erste Zone am Ende (unten) und die letzte Zone am Anfang (oben) der Liste angezeigt wird. Hierzu muss ein Häkchen bei "Zonenplazierungs-Ansicht drehen" unter Bearbeiten > Einstellungen gesetzt werden. Die Einstellung wirkt sich lediglich auf die Darstellung der Liste aus, nicht auf Reihenfolge, in der die Zonen platziert werden.

Neue Zonen können mit dem "Neue Zone hinzufügen"-Button in die Liste hinzugefügt werden. Es können nur so viele Zonen hinzugefügt werden, wie Datei-Gruppen existieren. Jede Zone bekommt eine Zonennummer, die angibt, in welcher Reihenfolge diese verarbeitet wird.

I.d.R. wird die erste Zone am Anfang des Volumes platziert, alle weiteren Zonen direkt dahinter. Durch Hinzufügen von Einstellungen vor den Zonen, können diese auch auf einer beliebigen Stelle des Volumes platziert werden. Beispielsweise platzieren die MyDefrag Standard-Skripte die ersten beiden Zonen (MFT und Verzeichnisse) 30% in den belegten Platz des Volumes. Die nachfolgenden Zonen werden wieder vom Anfang das Volumes an platziert.

Hier sei noch anzumerken, dass eine einmal platzierte Zone nicht mehr verschoben wird, d.h. dass die beiden ersten Zonen im obigen Beispiel nicht mehr durch die nachfolgenden Zonen beeinflusst werden. Anstatt die beiden Zonen also erneut zu verschieben, um Platz für die nachfolgenden Zonen zu machen, werden diese um die beiden Zonen herum platziert.

Aktionen

Wurde eine neue Zone hinzugefügt, können diverse Aktionen für diese festgelegt werden. In der einfachen Ansicht werden die gängigsten Aktionen für eine Zonen angezeigt. Diese sind größtenteils selbsterklärend. Anzumerken ist hier aber, dass wenn lediglich die Aktion "Defragmentieren" ausgewählt ist, die Zone nicht zwingend auf einer Stelle des Laufwerks platziert, sonder über dieses verteilt wird. Hier wird empfohlen, auch die Option "Dateien zur Zone verschieben" zu aktivieren.

Wird eine Aktion ausgewählt, werden andere Optionen automatisch deaktiviert, da sie mit der gewählten Aktion "inkompatibel" sind. Wird z.B. "Sortieren nach ..." ausgewählt, wird die Option "Defragmentieren" deaktiviert, da das Sortieren bereits Dateien defragmentiert.

In der erweiterten und freien Ansicht gibt es keine Beschränkung, die Aktionen können hier beliebig kombiniert werden. Die Aktionen werden strikt von oben nach unten abgearbeitet.

Import und Export von Skripten

Wurden alle Zonen platziert, kann das Skript über Skript -> Exportieren als MyDefrag-Skript exportiert werden. Wurden mehrere Aktionsnamen eingerichtet, können nun alle oder nur eine bestimmte Aktion exportiert werden. Werden mehrere Aktionen exportiert, werden dessen Namen sowohl an den Dateinamen, als auch an den Titel des Skripts angehängt.

Es besteht die Möglichkeit, vorhandene MyDefrag-Skripte über Skript -> Importieren zu importieren, allerdings hängt die Darstellung des importierten Skripts in MDSC stark von dessen Komplexität und den darin enthaltenen Kommentaren ab. Ich empfehle deshalb, die mit MDSC exportierten Skripte nicht wieder zu importieren. Das Skript sollte stattdessen immer als MDSC-Skript gespeichert werden.