Fazit

Nach Abschluss der Tests können nun die anfangs gestellten Fragen beantwortet werden.

Wie gut ist der Windows 7 Defragmentierer wirklich?

Der Windows 7 Defragmentierer leistet durchaus ordentliche Arbeit. Im Gegensatz zu seinem Windows XP-Pendant hakt es zwar etwas bei der Bootoptimierung, punktet dafür aber bei den Disziplinen Defragmentieren und Konsolidierung des freien Speicherplatzes. Damit kann der Windows 7 Defragmentierer durchaus mit den anderen Defragmentieren mithalten. Oder anders ausgedrückt: Andere Defragmentierer tun sich schwer, das System nochmal spürbar performanter zu machen. Positiv kommt hinzu, dass der Windows 7 Defragmentierer ab Werk automatisch im Hintergrund agiert. Der Nutzer muss sich in dieser Hinsicht also um nichts kümmern.

Welcher Defragmentierer ist der Beste?

Es ist schwierig für diesen Test eine Bestenliste zu erstellen, da es kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Defragmentierern gibt. Nennenswerte Unterschiede sind lediglich bei der Bootzeit und Civilization IV zu beobachten. Daher ist dies eher eine Liste der "Defragmentierer, die nur ein bisschen besser als der Windows 7 Defragmentierer sind":

  1. MyDefrag 4.3.1
    Obwohl MyDefrag 4 mittlerweile 4 Jahre auf dem Buckel hat, kann es kaum ein anderer Defragmentierer performancemäßig mit ihm aufnehmen.
  2. O&O Defrag Pro 16, 17 & Free 14
    Auch in diesem Test schrammt O&O Defrag nur knapp an MyDefrag 4 vorbei. Dies gilt sowohl für die kostenpflichtige Pro, als auch für die kostenlose Free Version. Erstere lieferte aber mit der Optimize/Complete Methode etwas bessere Ergebnisse. Letztere erstellte dagegen auffallend viele Lücken zwischen den Dateien, allerdings hatten diese auch kaum Auswirkungen auf die Performance.
    Update 1.2: Mit der neuen Version 17 ändert sich performancemäßig nichts.
  3. Update 1.1: PuranDefrag 7.6 & Auslogics Disk Defrag Pro 4.2.2 & WarpDisk 1.3.21
    Diese Defragmentierer konnten sich noch etwas von dem Windows 7 Defragmentierer absetzen, wenn auch nicht deutlich.
    Update 1.2: Obwohl WarpDisks Boot-Optimierung sogar etwas besser als die von MyDefrag 4 ist, blieb die Optimierung des Gesamtsystems leider auf der Strecke.
  4. Windows 7 Defragmentierer
    Da kein anderer (bisher getesteter) Defragmentierer bessere Ergebnisse lieferte, bekommt dieser den 4. Platz. Bonuspunkte sind die unkomplizierte Installation (es gibt keine) und die automatische Defragmentierung im Hintergrund.

Die anderen Defragmentierer lieferten weder deutlich bessere noch schlechtere Ergebnisse. Allerdings landete Diskeeper 12 auffallend oft hinter dem Windows 7 Defragmentierer. Ebenso schwächelte dessen "IntelliWrite"-Funktion, die bei Windows XP noch deutlich bessere Ergebnisse lieferte.

Update 1.1: Raxco PerfectDisk Home 12.5 zeigte ebenfalls Schwächen bei der Optimierung, punktet dafür aber deutlich mit "OptiWrite". Dies kommt im Gegenzug aber mit einer deutlichen Reduzierung der Schreibgeschwindigkeit.

Update 1.2: Auch IObit Smart Defrag 3 zeigte sich von seiner schlechten Seite, indem es den Startvorgang erheblich verzögerte und damit den letzten Platz in der Gesamtwertung belegt.

Die SSD

Eigentlich hätte die SSD den 1. Platz verdient. Da es sich bei dieser aber nicht um einen Defragmentierer handelt, ist diese daher von der Rangliste ausgeschlossen. Angesichts der deutlich spürbaren Leistungssteigerung von teilweise 100% bei einzelnen Anwendungen, sollte man den Kauf einer SSD ernsthaft in Betracht ziehen.

Weitere Beobachtungen

Wie gut ein Defragmentierer das System optimieren kann, hängt nicht nur von der "Intelligenz" des Defragmentierers ab, sondern auch von der zu optimierenden Anwendung. So zeigte z.B. Gimp kaum eine Verbesserung in der Ladezeit, während Eclipse nach einer Defragmentierung fast doppelt so schnell startete.

Da der Windows 7 Defragmentierer die MFT defragmentierte, erübrigte sich diesmal der Test, ob dies auch die anderen Defragmentierer konnten.

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